Vom 15. – 17.08.2025 fand in Gütersloh die 15. Ausgabe des Gütersloher Sparkassen-Cup statt. Ausgerichtet wurde das Turnier vom Gütersloher Schachverein, der mittlerweile auch auf über 100 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann. Gespielt wurde in 4 verschiedenen Turnieren: A-Open (mindestens 1800 ELO, 58 Teilnehmer), B-Open (maximal 2000 ELO, 70 Teilnehmer), C-Open (maximal 1600 DWZ, 75 Teilnehmer) und ein Kinderturnier (37 Teilnehmer). Unseren SKBN vertrat Julian Osmers (DWZ 1548) im C-Open. In allen drei Open wurden insgesamt 5 Runden gespielt, im Kinderturnier waren es 7 Runden bei kürzerer Bedenkzeit.

Die Organisatoren des Turniers hatten zu Beginn mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass die Partien im C-Open zweimal hintereinander falsch ausgelost wurden – so kam es am ersten Tag zu einer Verzögerung von knapp einer Stunde. Die folgenden vier Runden begannen allerdings alle auf die Minute genau – und durch das reichhaltige kulinarische Angebot vor Ort (es wurde ab Mittag durchgehend gegrillt – Danke dafür!) war ein jeder gerne bereit, die anfänglichen Verzögerungen schnell zu vergessen.

Name, VornameTurnierRd.1Rd.2Rd.3Rd.4Rd.5StartPlatzPunkte
Osmers, JulianGruppe C111½ 16/741 ↑4½ - ½

Im Turnier selbst konnte ich in die erste Runde durch einen taktischen Fund im 19. Zug die Partie unhaltbar zu meinen Gunsten verschieben und hatte dadurch direkt einen guten Start ins Turnier. Meiner Angewohnheit, die erste Partie eines Turniers zu versauen, kam ich somit effektiv zuvor! Die zweite Partie des Turniers war ein hart erkämpfter Arbeitssieg, bei dem ich nach einer langen Abtauschvariante in ein günstigeres Springerendspiel mit einem Mehrbauern gelang und den Gegner nach 52 Zügen in Zugzwang brachte, so dass seine Stellung schlussendlich zusammenbrach. Die dritte Partie war zeittechnisch ein sehr kurzes Intermezzo, da mein Gegner eine Taktik übersah, bei der ich seine Dame fangen konnte – prompt erfolgte die Aufgabe im 21. Zug .

Die vierte Runde des Turniers bestritt ich (zumindest nach meinem Gefühl) gegen meinen bisher stärksten Gegner. Er eröffnete mit e4 und ich entschied mich für Caro-Kann als Antwort. Offensichtlich war mein Gegner gut gegen mich vorbereitet und kannte die komplette Theorie der gespielten Variante. Kurz sah ich mich hierbei um, um zu sehen, ob Thorsten sich irgendwo rumtrieb und den jungen Niederländer vorbereitet hatte. Schließlich sind die Spiele gegen die Döscher-Zwillinge immer sehr hart umkämpft, wenn ich versuche, Caro-Kann zu spielen. Da aber keiner der Genannten in Sicht war, entschied ich mich, meine Aufmerksamkeit wieder aufs Spielgeschehen zu richten. Nach einer hart umkämpften Partie einigten wir uns versöhnlich auf ein Remis, als wir beide nach 51 Zügen in eine tote Remis-Stellung in einem Turmendspiel landeten.

Da keiner der Favoriten nach Runde 4 mehr als 3,5 Punkte hatte, musste die 5. Runde über den Turniersieg entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt hatten 7 Spieler 3,5 Punkte. Das Losglück bescherte mir die weißen Steine. Mein Gegner entschied sich für eine Variante der Französischen Verteidigung, bei der ich mich sehr wohl fühlte und einen starken Angriff aufbauen konnte. Hierbei geriet er stellungstechnisch früh in Nachteil und traf die im Nachhinein folgenschwere Entscheidung, einen Bauern aufzugeben und zu rochieren, um dadurch meinem Angriff den Schwung zu nehmen. Dies ermöglichte mir allerdings, seine Stellung komplett zuzumauern und seine Läufer zur Inaktivität zu verdammen. In einer nun bereits schwer zu haltenden Stellung übersah mein Gegner nun eine Taktik meinerseits und verlor eine komplette Leichtfigur ohne Gegenleistung. Die Aufgabe erfolgte deshalb hier schon nach 17 Zügen.

Mit den nun 4,5 Punkten erzielte ich ein sehr gutes Ergebnis. Die Plätze 1 – 3 waren punktgleich, allerdings konnte ich mir durch eine bessere Feinwertung den Turniersieg und damit auch den ausgelobten Pokal sowie das Preisgeld für den 1. Platz sichern.

Die Sieger: Jakob Hüter (B) | Hussain Besou (A) | Julian Osmers (C)

Dieses Turnier bildete den Abschluss meiner Sommerturniersaison, welche im Juli mit dem A3DS Chess-Open begann (Platz 6), sich Anfang August mit dem Kurt Pape Open (Platz 8) fortsetzte und beim Sparkassen-Cup (Platz 1) nun einen besonders erfolgreichen Abschluss fand. Voraussichtlich werde ich in diesem Jahr noch ein Turnier in Itzehoe über das Wochenende 3. – 5. Oktober spielen – und dann im nächsten Jahr mit dem Nordwest-Cup meine Turniersaison wieder beginnen. Sollten sich hier wieder Jugendliche, welche noch nicht über einen eigene, fahrbaren Untersatz verfügen, anschließen wollen, finden wir Wege, dieses möglich zu machen. Und da es zu oft unerwähnt bleibt: Danke für den guten Terminkalender auf der SKBN-Seite, der die Turnierauswahl sehr einfach für mich macht!